Hausschuhe voller Süßigkeiten dank des Nikolauses

Vielleicht weiß nicht jeder, dass die Figur des Santa Claus (Weihnachtsmann in Deutschland) auf den heiligen Nikolaus zurückgeht, ein Bischof, der im 3. Jahrhundert n. Chr. in der heutigen Türkei lebte. Beliebt sowohl in der katholischen als auch in der orthodoxen Welt, verbreitete sich seine volkstümliche Verehrung aufgrund diverser Wunder, die oft Kindern und Jugendlichen zugutekamen. 

Der Legende nach warf der Nikolaus in der Tat drei Goldklumpen in drei aufeinander folgenden Nächten durch das Fenster des Zimmers der drei Töchter eines verarmten Adligen, um zu verhindern, dass diese sich auf der Straße prostituierten. Dank dieser guten Tat verfügten die Mädchen nun über die nötige Mitgift, um heiraten zu können. Eine weitere Legende besagt, dass er drei armen Kindern drei Äpfel schenkte, die sich am Morgen danach in wertvolle Goldäpfel verwandelten.

Der als „Heiliger der Kinder und Armen“ geltende Nikolaus wir jedes Jahr am 5. und 6. Dezember in einigen italienischen Städten und vielen nord- und osteuropäischen Ländern gefeiert: Deutschland, Holland, aber auch Griechenland, Slowenien und Rumänien. Die Legende besagt, dass der Nikolaus nachts auf einem Pferd oder Esel durch das Land reist und Süßigkeiten und Geschenke in die Hausschuhe der artigsten Kindern wirft. In vielen europäischen Städten stellen die Kinder ihre Schuhe, Pantoffeln und Schlappen am Abend des 5. Dezembers vor die Tür, um vom Heiligen beschenkt zu werden. Ausgestattet mit einem großen goldenen Buch, in dem alle guten und schlechten Taten der Kinder stehen, entscheidet der Bischof, ob er die Schuhe füllt oder nicht – je nachdem, ob sie artig waren.

Der Nikolaus erscheint häufig in Begleitung einer Furcht einflößenden, düsteren Figur, deren Name je nach Land variiert (Black Pete, Krampus, Père Fouettard oder Zwarte Piet). Dieser erschreckt die Kinder in den Straßen mit Glocken, Peitschen und Ketten. In Südtirol zum Beispiel zieht der Krampus mit einer geschnitzten Holzmaske und Ziegenfell durch die Straßen und lässt seine langen Ketten erschallen.

Die heutige Figur des Weihnachtsmannes, mit ihrem fliegenden Schlitten, den Rentieren, dem roten Anzug und dem weißen Bart, beruht auf diesem Heiligen. Seine Erfindung geht besonders auf das 1823 veröffentlichte und dem Schriftsteller Clement Clarke Moore zugeschriebene Gedicht „Der Besuch von Sankt Nikolaus“, auch bekannt als „Die Nacht vor Weihnachten“, zurück. Erzählt wird die Geschichte eines fülligeren Herrn mit rötlichen Backen und weißem Bart, der Heiligabend mit Schlitten und Rentieren durch das Land reist, um durch den Kamin in die Häuser zu steigen und die aufgehängten Strümpfe mit Süßigkeiten und Geschenke zu füllen.